Kfz-Gutachter

Kfz-Sachverständiger erstellen Gutachten für Fahrzeuge. Dabei muss es sich nicht immer zwangsläufig um ein beschädigtes Auto handeln. Auch Oldtimer können durch ein Gutachten bewertet werden. Das geschieht oftmals durch ein Wertgutachten, bei dem festgestellt werden soll, wie viel der Oldtimer wert ist.

Wenn jedoch an Deinem Fahrzeug Schäden entstanden sind, etwa durch einen unverschuldeten Unfall, dann nimmt ein Kfz-Gutachter diese Schäden genau unter die Lupe und erstellt daraufhin ein Unfallgutachten.

Bei diesem Gutachten werden sämtliche Mängel dokumentiert, die auf den Unfall zurückzuführen sind. Der Kfz-Sachverständige schätzt im Anschluss den Aufwand für eine Reparatur ein, was Dir als Grundlage dient, um Dir die Reparaturkosten von der Versicherung erstatten zu lassen.

Bei einem Totalschaden, also falls eine Reparatur Deines Autos gar nicht mehr möglich sein sollte, ermittelt der Kfz-Gutachter durch ein Schadengutachten den Fahrzeugwert vor dem Unfall (Wiederbeschaffungswert) und im beschädigten Zustand (Restwert).

Welches Gutachten Du benötigst, hängt also vom Grund ab. Dabei gibt es neben dem Unfall- und Schadengutachten noch Kurz-, Wert- und Oldtimer-Gutachten. 

Kfz-Gutachten

Die Bezeichnungen Schaden-, Unfall- und Haftpflichtgutachten meinen im Grunde ein und dieselbe Art eines Gutachtens. Dabei handelt es sich um die häufigste Form von Gutachten, mit dem ein Sachverständiger für Kfz-Haftpflichtschäden (Schadenersatzrecht) beauftragt wird.

Es dokumentiert die Unfallschäden und liefert die größtmögliche Sicherheit als Schadensnachweis. Außerdem enthält es alle Informationen zum Fahrzeug, dem Fahrzeugwert (Restwert), dem Schaden sowie dem Reparaturweg.

Kurzgutachten

Dieses Gutachten ist die kleine Variante des Kfz-Gutachtens. Es bietet jedoch ebenso wie die große Schwester eine gute Absicherung – sofern sich der Schaden um die Bagatellgrenze herum bewegt. Diese liegt bei etwa 750 Euro.

Die meisten Kfz-Haftpflichtversicherer verzichten bei einem solchen Bagatellschaden auf die Anforderung eines Gutachtens und lassen eher ein Kurzgutachten erstellen. Dabei ist es günstiger als ein klassisches Unfallgutachten, aber umfangreicher als ein Kostenvoranschlag und dient daher auch als Beweissicherung.

Wertgutachten

Solltest Du Dein Auto verkaufen wollen, bietet sich vor dem Verkauf ein sogenanntes Wertgutachten an. Dabei dokumentiert der Kfz-Gutachter den allgemeinen Zustand Deines Fahrzeugs, den Marktpreis sowie Mängel, die zu einer Wertminderung führen.

Der Gutachter ermittelt zudem den Zeitwert und den Wiederbeschaffungswert Deines Autos und beurteilt notwendige Reparaturen. So kann in einem Wertgutachten Folgendes stehen: „Steinschlag Frontscheibe – erneuern“ oder „Tür vorne rechts zerkratzt – lackieren, mit Lackaufbau“. 

Oldtimer-Gutachten

Für die Begutachtung eines Oldtimers solltest Du Dich am besten an einen Kfz-Sachverständigen wenden, der auf Oldtimer-Bewertungen spezialisiert ist. Er hat Zugriff auf Datenbestände und Bewertungen, die anderen Sachverständigen nicht zur Verfügung stehen. Dabei sind Oldtimer-Gutachten erst ab einem Wert von 20.000 Euro sinnvoll, bis dahin reicht ein Kurzgutachten vollkommen aus.

Kostenvoranschlag

Dieses Angebot, ein Fahrzeug zu einem bestimmten Preis zu reparieren, wird von einer Autowerkstatt erstellt. Der Kostenvoranschlag sollte jedoch nicht als Schadennachweis genutzt werden.

Reparaturkalkulation

Eine solche Kalkulation ist einem klassischen Kostenvoranschlag sehr ähnlich. Sie wird jedoch von einem unabhängigen Kfz-Gutachter erstellt und nicht von einer Werkstatt.

Gebrauchtwagenberatung

Beim Kauf eines Gebrauchtwagens kannst Du Dir einen Kfz-Gutachter zur Seite holen. Er prüft dann für Dich das Fahrzeug und gibt Dir eine Einschätzung über den Zustand und zum angegebenen Preis.

Kfz-Prüfstelle

Bei Prüfstellen wie DEKRA, TÜV, GTÜ und KÜS wird hauptsächlich die Verkehrstauglichkeit Deines Fahrzeugs geprüft. Dabei sind sie Anlaufstellen für die Hauptuntersuchung (HU), die Anbauprüfung (gemäß § 19 (3) StVZO), die Prüfung der H-Kennzeichen für Oldtimer (Gutachten gemäß § 23 StVZO), der Feinstaubplaketten (Einstufung für Umweltzonen) und vieles mehr. 

Das ist abhängig davon, welches Gutachten Du erstellen lassen möchtest. Ein Wert- oder Oldtimer-Gutachten forderst Du dann an, wenn Du einen Wagen kaufen oder verkaufen möchtest. Doch nach einem Autounfall benötigst Du in jedem Fall ein Kfz-Gutachten.

Denn viele Unfallschäden sind für den Laien nicht erkennbar oder werden falsch eingeschätzt. Sie werden meist erst bei einer gründlichen Unfallbegutachtung durch einen ausgebildeten Kfz-Gutachter gefunden. 

Doch viele Betroffene sind nach einem Unfall erst einmal unsicher und wissen nicht, ob sie selbst einen Kfz-Sachverständiger einschalten dürfen. Jedoch solltest Du immer einen Gutachter kontaktieren, der für Dich klärt, ob und welches Kfz-Gutachten Du brauchst.

Um dann die Höhe der Reparaturkosten oder der Schadensersatzforderungen genau benennen zu können, beauftragen viele Versicherungen nach einem Unfall einen Kfz-Sachverständigen.

Als im Unfall geschädigte Person kannst Du jedoch den Kfz-Gutachter grundsätzlich immer frei wählen und selbst beauftragen. Du musst daher keinen vom Versicherer beauftragten Gutachter akzeptieren, denn die gegnerische Versicherung hat nicht Deine Interessen im Auge, sondern die eigenen.

Auch bei einem Kaskoschaden kann ein Gutachten erforderlich sein. In diesem Fall musst Du aber zuerst Deine eigene Versicherung kontaktieren, um zu klären, ob ein Gutachten erforderlich ist.

Der Vorteil eines von Dir beauftragten unabhängigen Kfz-Gutachters ist, dass er nicht weisungsgebunden und somit neutral ist. Mit Unterstützung eines unabhängigen Gutachters erhältst Du meist mehr Schadensersatz, da er in Deinem Interesse als geschädigte Person handelt und eine realistische Schadensmeldung erstellt.

Als Unfallverursacher bekommst Du von Deiner Versicherung ebenfalls einen Gutachter gestellt. Solltest Du jedoch mit dem Schadensgutachten Deines Fahrzeugs nicht einverstanden sein, kannst Du selbst einen unabhängigen Kfz-Gutachter beauftragen.

Achtung: Die Kosten für einen unabhängigen Kfz-Gutachter, den Du als Unfallverursacher beauftragst, trägst Du selbst. Als Geschädigter werden diese Kosten hingegen von der gegnerischen Versicherung übernommen.

In Deutschland ist die Berufsbezeichnung des Kfz-Gutachters rechtlich nicht geschützt. Somit könnte sich jeder so bezeichnen, der eine entsprechende Ausbildung absolviert hat.

Jedoch kannst Du einen Nachweis wie ein Zertifikat oder die Urkunde einer Prüfgesellschaft verlangen. Prüfgesellschaften wie die DEKRA oder der TÜV übernehmen sogar die Ausbildung zu amtlich anerkannten Kfz-Gutachtern.

Denn ein Kfz-Sachverständiger sollte immer öffentlich bestellt und vereidigt sein, damit das Gutachten bei Gericht auch Bestand hat. Denn eine unter Eid abgelegte und bestandene Fachprüfung bestätigt objektive und unabhängige Gutachten.

Neben der DEKRA und dem TÜV sind auch die Verzeichnisse der örtlichen Industrie- und Handelskammern (IHK) oder große Sachverständigenvereinigungen wie die Schaden-Schnell-Hilfe (SSH) oder der Bundesverband der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen (BVSK) gute Anlaufstellen, um einen vereidigten Kfz-Gutachter zu finden.

1. Vereinbarung eines Begutachtungstermins

Zuerst vereinbarst Du einen Termin mit einem Kfz-Gutachter. Das ist heutzutage bei vielen Anbietern per Telefon, E-Mail oder WhatsApp möglich. 
Bei uns kannst Du Deinen Termin direkt online buchen und wirst anschließend von einem unserer Gutachter kontaktiert.

2. Inspektion 

Je nach Anbieter kannst Du oft wählen, ob Du Dein Fahrzeug vor Ort oder bei Dir begutachten lässt – so auch bei uns. Dann wird Dein Auto genau inspiziert. Es werden Fotos gemacht, und der Schaden wird genau dokumentiert.

3. Gutachtenerstellung

Auf Basis der Beurteilung kalkulieren wir dann die Höhe Deines Schadens und erstellen Dein Wunschgutachten. Je nach Auftragsumfang und -art dauert die Erstellung und Aushändigung nur wenige Werktage.

4. Erhalt Deines Gutachtens

Je nach Anbieter erhältst Du Dein Kfz-Gutachten per Mail oder Post. Einige bieten zudem eine weiterführende Betreuung an, bis Du die Entschädigungszahlung von der Versicherung erhalten hast. Wir versenden Dein Kfz-Gutachten wunschgemäß an Deinen Anwalt oder an die zuständige Versicherung. 

Ein Kfz-Gutachten ist ein Steckbrief, der den Zustand und gegebenenfalls den Unfallschaden eines Fahrzeugs beschreibt. Es wird nach einem vorgegebenen Muster und ganz bestimmten Kriterien angefertigt. Dabei beschreibt der Kfz-Gutachter alle Fakten, Defekte, Schäden und sonstigen Mängel rund um das Auto und beurteilt sie entsprechend.

Folgende Informationen findest Du in einem Kfz-Gutachten:

• technische Daten und besondere Ausstattungsmerkmale

• detaillierte Beschreibung und Lichtbilder der Unfallschäden

• Beschreibung notwendiger Reparaturen, Kostenkalkulation und Zeitaufwand

• Beurteilung, ob ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt

• Dokumentation bereits vorhandener Schäden

• Feststellung der Wertminderung und des Restwerts des Fahrzeugs

• Ermittlung des aktuellen Wiederbeschaffungswerts

• Schätzung der Ausfallzeit (wichtig, wenn Du einen Mietwagen benötigen solltest)

In der Regel ist es nie verkehrt, nach einem Unfall zumindest einen eigenen Rechtsanwalt zu konsultieren. Es ist sogar Dein gutes Recht. Die Kosten werden zudem meist von den Unfallverursachern übernommen.

Wenn Du einen Anwalt beauftragst, wird er sich um sämtliche Anliegen rund um Deinen Unfall kümmern, etwa die Verbringungskosten, den Nutzungsausfall, Schmerzensgeld, die Wertminderung Deines Fahrzeugs und noch vieles mehr.

Auf Wunsch kannst Du bei HolDeinenGutachter.de von unserem weitreichenden Netzwerk profitieren, und wir stellen Dir einen rechtlichen Beistand zur Verfügung.

Das Honorar für Kfz-Gutachter orientiert sich bei einem Unfallgutachten zumeist an der Schadenshöhe. Je größer der Schaden ist, desto höher fällt die Rechnung aus. Dabei dienen entsprechende Tabellen großer Verbände als Bemessungsgrundlage für die Ermittlung der Kosten. Anhand dieser werden bestimmte Leistungen zu fixen Beträgen abgerechnet.

Dennoch kann das Honorar im Einzelfall individuell verhandelt werden, oder es wird wie bei der DEKRA ein Stundensatz erhoben. Bei Bagatellschäden erstellt ein Sachverständigenbüro auch ein kostengünstiges Kurzgutachten. 

Nachfolgend siehst Du eine tabellarische Übersicht über die möglichen Gutachterhonorare (aus einer Honorarbefragung des BVSK im Jahr 2018):

Schadenhöhe	Grundhonorar
500 €		165 bis 230 €
2.000 €		364 bis 426 €
3.000 €		442 bis 511 €
5.000 €		573 bis 657 €
10.000 €	815 bis 933 €
20.000 €	1.242 bis 1.444 €

Neben dem Honorar solltest Du bei der Kalkulation der Kosten noch weitere Faktoren beachten, darunter die Fahrtkosten, die Kosten für Fotos, die EDV-Abrufgebühren, die Schreibkosten sowie sonstige Nebenkosten (Telefon, Porto etc.).

Was kostet ein Oldtimer-Gutachten?

Die Kosten für andere Arten von Gutachten unterscheiden sich stark von denen eines Unfallgutachtens. So ist ein Kurzgutachten, wie schon erwähnt, wesentlich günstiger als ein Vollgutachten.

Wenn Du für Deinen Gebrauchtwagen das begehrte H-Kennzeichen erhalten möchtest, ist ein Oldtimer-Gutachten unumgänglich. Zudem verlangen viele Versicherungen die Vorlage eines Gutachtens, um das Fahrzeug auch in den günstigen Oldtimer-Tarif einzustufen.

Dabei hängen die Kosten für die Erstellung eines Oldtimer-Gutachtens vom Arbeitsaufwand und Deinem Fahrzeug ab.